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Zwischenbericht



Franz Richter:
»Diese Ilse Tielsch ist, sagen wir's nur rundheraus, eine Aussteigerin. Allerdings muss sie, um auszusteigen, sich nicht nach Bali oder an die Südküste von Kreta einschiffen. […] Auf ihrer Route zur inneren Abgeschiedenheit – so nannte es nämlich Meister Eckehart vor 800 Jahren – genügt die Wand zwischen ihrem Zimmer und dem Zimmer ihres Sohnes. Und wenn die Phonstärke der Pop-Elektronik die Wand auch zum Schwingen bringt, die schweigende Liebe auf der anderen Seite erweist sich ja doch als die Stärkere […] Im Vertrauen gesagt: sie steigt nicht endgültig aus, sondern nur um und nimmt den anderen Zug, den Zug ohne Geleise, ohne Räder, ein Gefährt, das immer ›ein wenig zurückbleibt hinter der Zeit‹ […] Nicht aus Missachtung der unveränderlichen Werte, sondern zufolge ihrer Reife, die gleichbedeutend ist mit Demut vor dem verbal nicht zugänglichen Absoluten, verweist sie (die Dichterin) uns auf das ›Inzwischen‹, auf das Vorläufige, das unabschließbar Fragmentarische unserer Existenz, in der alles fließt […]«