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Eine Winterreise


Stimmen zum Buch:

»Wiener Journal«, Chefredaktion David Axmann, Februar 2000, Joseph P. Strelka:
» […] Doch ist diese Reisebeschreibung keine geographische oder ›objektiv‹ landeskundliche, sondern eine bewusst subjektiv-dichterische, und da sich die Autorin trotz aller Beschwerlichkeiten, Not und Armut in das Land verliebt, sieht sie auch Dinge, die landeskundlicher Trockenheit notwendig entgehen. Natürlich gibt es auch blendend formuliert geschichtliche und landeskundliche Hinweise, aber zumeist erfahren wir ihre Erlebnisse mit dem Land und seinen Menschen, die sowohl dargestellt werden als auch Reflexionen in ihr auslösen […]
Alles in allem entsteht aus persönlichen Beobachtungen und Reflexionen, aus Hinweisen auf lexikalisches Wissen und Mitteilungen der Menschen aus geschichtlicher Erinnerung und persönlicher Gegenwart, schließlich auch aus der Lektüre nach der Heimkehr ein Werk, das einen durchaus eindrucksvollen Blick auf Bulgarien ergibt.«

»Morgen«, Kulturzeitschrift aus Niederösterreich, 1/2000, Elisabeth Schawerda:
»Im Winter wenn die Rosen blühen – das Rosenwunder von Franz von Assisi und seiner Freundin Clara, geschehen auf ihre Frage nach dem Zeitpunkt ihres Wiedersehens, wiederholte sich im winterlichen Bulgarien für Ilse Tielsch nicht. Die Rosen und das aus ihnen gepresste Öl kamen nicht von den bulgarischen Feldern, denen die Autorin auf ihrer Fahrt durch das Land begegnete, sondern aus ihrer Erinnerung […]
Sie beschreibt eine Lesereise durch verschiedene Landschaften und in verschiedene Städte Bulgariens. Um Verstehen bemüht, ist sie immer mit offenen Augen unterwegs. Aber was die Augen sehen, ist fragmentarisch, lässt vieles offen. Dieses Offene, die unbekannte Substanz hinter den Erscheinungen, füllt sie mit Bildern der mährischen Kindheit und weckt alte Fragen. Und so manches Problem findet seinen Widerhall in der Biographie der Autorin. […] Sie lässt sich durch Kälte und ungewohnte Unbequemlichkeiten nicht davon abbringen, das Besondere in diesem Land zu sehen […].«

»KK – Kulturpolitische Korrespondenz«, Bonn, 20. Juli 2000:
» […] Bereits das erste Kapitel des Buches lässt vermuten, dass es ihr nicht um die Chronologie von Reiseerlebnissen geht. Ilse Tielsch führt den Leser in die Märchenwelt ihrer Kindheit. Zu Hause in Böhmen ist sie Bulgarien das erste Mal begegnet. Nach Erklärungen der Mutter auf neugierige Kinderfragen wurde in ihrer Phantasie ›Bulgarien das Land der wunderbaren Düfte, das Traumland mit dem fremd klingenden Namen, aus dem das duftende Rosenöl für das Badewasser der Prinzessinnen stammt‹.
Die Winterreise verbindet Traumwelt, erlebte und durchlittene Vergangenheit und alltägliche graue Gegenwart. Auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen versucht die Autorin, Neues und Unbekanntes einzuordnen, ein fernes Land an der Peripherie Europas zu erfahren, um ›sich schreibend dem Fremden anzunähern, sich schreibend selbst zu erfahren‹. […] Leitmotivisch zitiert sie die zweite Strophe von Wilhelm Müllers Versen ›Gute Nacht‹ als Motto ihrer einwöchigen Reise: ›Ich kann zu meiner Reisen nicht wählen mit der Zeit […]‹
[…] Erinnertes und Wiedergefundenes, aber auch neue und sympathisch-menschliche Momentaufnahmen aus einem fast vergessenen Land am Rande Europas mitten im Winter. Bei allem Realitätssinn ist etwas geblieben von jenem Bulgarien, das für das Kind seinerzeit ›das von Rosen überwachsene, das von Rosen durchflutete Land, das Rosenland war‹ […]«

Weitere beachtenswerte Rezensionen:
»Sudetenland,
Europäische Kulturzeitschrift Böhmen Mähren Schlesien«, München 1/2000, Herbert Schmidt-Kaspar
»WDR-Hörfunk«, 1999, Franz Heinz
»Kulturnachrichten aus dem Weinviertel«, 1/222, Peter Kenyares

(Bulgarische Ausgabe von Ekatherina Klein, Sofia, 2001)